Zauberkunst

Zauberkunst

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Zau|ber|kunst 〈f. 7u
1. 〈im Volksglauben, in den Religionen der traditionellen Völker〉 Kunst des Zauberns
2. 〈fig.〉 eine bes. auf Sinnestäuschung u. Fingerfertigkeit beruhende Kunst, Gegenstände verschwinden zu lassen, zu verändern od. hervorzubringen u. Ä.

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Zau|ber|kunst, die:
1. <o. Pl.> Kunst des ↑ Zauberns (1):
eine Meisterin der Z.
2. <meist Pl.> magische Fähigkeit:
seine Zauberkünste versagten.

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Zauberkunst,
 
die kunstgerechte Vorführung von Handlungen, die durch Täuschung der menschlichen Wahrnehmung übernatürlicher Fähigkeiten vorspiegeln und dadurch zugleich unterhalten, belustigen und zum Denken anregen. Durch Fingerfertigkeit und mithilfe von Apparaten lässt der Zauberkünstler z. B. Gegenstände oder Personen verschwinden, verändert sie, bringt sie wieder vor, vervielfältigt sie oder lässt sie schweben; zur Zauberkunst gehören darüber hinaus auch die Gedächtniskunst (Mnemotechnik) sowie Voraussagen, Gedankenlesen u. Ä., die ebenfalls Tricktechniken nutzen. Die Tricks beruhen auf Ausnutzung physikalischer, chemischer und psychologischer Gegebenheiten. Besonders geschickte Taschenspieler haben sich zu international anerkannten Zauberkünstlern entwickelt. Philadelphus Philadelphia (eigentlich Jacob Meyer, * 1735, ✝ 1795) wurde als Künstler der Mathematik populär. Bartolommeo Bosco (* 1793, ✝ 1863) gilt als einer der größten Handkünstler; sein Grab in Gruna (Gemeinde Cossebaude, heute zu Dresden) wird noch heute von zahlreichen Zauberkünstlern besucht. Ludwig Döbler (* 1801, ✝ 1864) erfand die »Faltblume«, die er aus dem scheinbar leeren Zylinder zauberte. Johann Nepomuk Hofzinser (* 1806, ✝ 1875) war König der Kartenkünstler. Harry Houdini (eigentlich Erich Weiss, * 1874, ✝ 1926) gilt als unerreichter Entfesselungskünstler. Cortini (eigentlich Paul Korth, * 1890, ✝ 1954) spezialisierte sich auf Zaubertricks mit Münzen, während der Illusionist Kalanag (eigentlich Helmut Schreiber, * 1903, ✝ 1963) mit dem - bereits in der Antike bei Heron von Alexandria erwähnten - »ständig gefüllten Wasserkrug« bekannt wurde. - In jüngster Zeit erzielten die großen Zaubershows des Duos »Siegfried & Roy« (eigentlich Siegfried Fischbacher, * 1939, und Uwe Ludwig Horn, * 1944) mit weißen Tigern (ohne Sicherung zwischen Tigern und Publikum) und die spektakulären Auftritte (z. B. Verschwindenlassen eines Speisewaggons) des amerikanischen Zauberkünstlers D. Copperfield internationale Anerkennung.
 
 
E. Hensel: Lex. der Magie (1898);
 J. Zmeck: Wunderwelt Magie (Berlin-Ost 1965);
 J. Zmeck: Hb. der Magie (21980);
 J. Markschiess-van Trix u. J. Brabec: Artistik. Auswahlbibliogr. (Berlin-Ost 1968);
 H. Wedler: Wb. der Z. (ebd. 1990);
 J. A. Alt: Z. Eine Einf. (1995).
 
Z. Magie, Illusion, Tricks. Gesch., Hilfsmittel, Anleitung, bearb. v. W. Waldmann u. a. (41996);

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Zau|ber|kunst, die: 1. <o. Pl.> Kunst des Zauberns (1): eine Meisterin der Z. 2. <meist Pl.> magische Fähigkeit: all seine Zauberkünste versagten; Er ... bezichtigte sie der Bosheit und der bösen Zauberkünste (Strauß, Niemand 71).

Universal-Lexikon. 2012.

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